MaRPE2011 – ein internationales Projekt geht zu Ende!

Juli 30th, 2011 von kaufi

Hallo zusammen,
zuerst muss ich mich für meinen späten zweiten Artikel über MaRPE entschuldigen. Doch wie heißt es so schön „die Zeit ist ein Dieb, sie nimmt sich was sie kriegt“. Nun folgt ein etwas ausführlicher Artikel über die zweite Hälfte das MaRPE2011 Programms, viel Spaß!
Nun ist MaRPE2011 auch schon wieder Geschichte. Ok – noch nicht ganz, erst muss noch dieser Blog-Eintrag geschrieben und diverse Arbeiten für die Hochschule getan werden.
Doch wo fang ich da jetzt am besten an, okay mit der Reise nach Liverpool:
Nach gerade mal zwei Stunden Schlaf und nach einer Party auf einem Boot ging es am Freitagmorgen um 5:15Uhr ab mit dem Bus nach Frankfurt Flughafen. Jedoch habe ich ein wenig verschlafen und wurde erst um 5:10Uhr von meinem Mitbewohner geweckt. Natürlich wollte ich diese Reise nicht ohne Duschen antreten und somit raste ich im Halbschlaf in die Dusche und war nach 10 Minuten geduscht und „gerichtet“ am Treffpunkt. Jedoch kein Grund zur Hektik, die Meisten waren noch nicht da ;). Das ist einfach der Unterschied zwischen deutscher und ausländischer Zeitrechnung. Auch etwas ganz wichtiges ist noch nicht erschienen: der Bus.
Mit circa 30 Minuten Verspätung sind wir nun abgefahren. Doch wer jetzt denk in Richtung Frankfurt hat sich getäuscht, erst mussten wir die Dozenten abholen. Da dies so nicht geplant war, musste der Busfahrer erst einmal von zwei Dozenten überredet werden. Doch wer kann schon zwei Frauen widersprechen?! Somit sind wir erst einmal ab zum Hotel gefahren. Alle Dozenten an Board? – Okay let’s go! Nun ja, dieses „Go!“ war leider nur von kurzer Dauer, denn einer der holländischen Dozenten wollte natürlich in dem fahrenden Bus ein Bild von uns machen, wie wir verschlafen im Sitz lümmeln. Da die Kamera mit zwei Händen festgehalten werden muss, war keine Hand frei um sich festzuhalten und ZACK!, da musste der Busfahrer bremsen und Wietze, der Dozent, flog einen Meter zurück und mit dem Rücken in die Frontscheibe. Die Frontscheibe fand dies natürlich gar nicht schön und gab schließlich nach. Natürlich war der Busfahrer nicht gerade glücklich, er war eher genervt da dies auf dem extra Umweg für die Dozenten passiert ist.
Somit sind wir mit kaputter Scheibe bis nach Baden-Baden gefahren um dort den Bus zu tauschen. Natürlich war unser Zeitplan nun komplett über den Haufen geworden. Durch zick Telefonate von Fr. Dreischer mit der Airline wurde dann der Flug, auf Grund von uns, um 30 Minuten verschoben. Wer nun aber denkt, dass die Dozenten besorgt waren, der täuscht sich! Diese haben gemütlich im Bus geschlafen.
Gegen Nachmittag war es dann endlich so weit: Willkommen zur Liverpool Hope University.
Hier durften wir uns wie richtige Studenten fühlen. Jeder hatte ein Einzelzimmer mit Internetanschluss und so wie Bad für sich. Im Erdgeschoss war ein Gemeinschaftsraum mit TFT-Fernseher, Küche und Sofas. Das Beste daran: Wir waren direkt auf dem Campus untergebracht. Das war echt super!
Am nächsten Tag hieß es dann ab in die Innenstadt und Umfragen machen. Dies hat sich jedoch für deutlich schwieriger Erwiesen als gedacht. Die Reaktionen der Passanten gingen von gekonnter Ignoranz über bewussten auf dem Weg laufen bis zu „Sorry Love, no time!“. Das Tolle war, bereits hier konnten wir schon die Innenstadt von Liverpool erkunden. Liverpool ONE, die neu gestaltet Einkaufsstraße wurde erst 2008 eröffnet. Abends ging es dann mit den Engländer und den Dozenten in Innenstadt von Liverpool und wir haben die Nachtszene unsicher gemacht.
Am Sonntag haben wir eine kleine Bustour durch Liverpool bekommen. Diese war von dem englischen Dozent selbst organisiert und war wirklich gut. Anschließend konnten wir unsere Zeit in der City von Liverpool frei gestalten und so bin ich mit ein paar anderen zuerst am Albert Dock geblieben und haben uns unter anderem das International Slavery Museum angeschaut. Es ist nach wie vor ein sehr spannendes, jedoch auch erschreckendes Thema. Besonders hat mir die Sonderausstellung über Südafrika gefallen. Interessant dieses Thema mal von einer anderen Seite zu sehen. Im Anschluss war dann Shoppen angesagt. Für die Frauen eher etwas intensiver wie für Männer =). Was jedoch jeder gefunden hat, war die „Primark“. Ein eher im unteren Preissegment angesiedeltes Kleider-Warenhaus. Genau heißt das, dass es Polos für ca. 4€ und eine Anzugshose für ca. 12€ zu erwarben gab.
Um die Shoppingtour etwas kultureller ausklingen zu lassen habe ich mich mit vier anderen getroffen um zuerst auf den RadioCity Turm zu gehen. Danach wollten wir die beiden Kathedralen von Liverpool betrachten. Nach einem Abendessen bei „Zizzi“, einem guten italienischem Restaurant, wollten wir mit einem anschließenden Besuch von dem Riesenrad von Liverpool ONE den Abend ausklingen lassen. Doch nun zurück zur Realität. Als wir um 17:15 beim Turm waren, durften wir lesen dass dieser um 17 Uhr schließt. Schade eigentlich, doch nur ein Grund wieder in die Stadt zu kommen dachten wir uns. Also ab zur katholischen Kathedrale. Doch gerade als wir angekommen sind, sehen wir, wie die Türen verschlossen werden, obwohl es erst zehn vor Sechs war. Durch einen zweiten Eingang und ein wenig Entgegenkommen von dem Sicherheitspersonal konnten wir doch noch die sehr beeindruckende Kathdrale bestaunen. Die Metropoliten Cathdral ist eine relative neue Kirche, welche optisch komplett aus dem Format fällt. Zuerst dachte ich auf Grund von dem Turm an ein Atomkraftwerk. Jedoch haben mich die vielen Kreuze dann doch wieder an eine Kirche erinnert. Nun sind wir also in der von außen eher „anders“ aussehenden Kathedrale. Doch bereits der erste Blick in der Kirche hat mich total verzaubert und meine Meinung über die Kathedrale komplett verändert. Für mich ist diese heute ein Beispiel, wie eine modernes Gotteshaus sehr schön und trotzdem „katholisch“ aussehen kann. Glücklich über den Erfolg, dass wir die von innen Kirche sehen könnten, sind wir ab zur Liverpool / angelican Cathedrale gelaufen. Doch unser Glück war nur von kurzer Dauer, denn diese Kathedrale war für uns natürlich nur von außen zu begutachten. Leicht deprimiert, jedoch voller Vorfreude wieder nach Liverpool City „zu müssen“ sind wir schließlich in Richtung „Zizzi“ gelaufen. Um die nun zur verfügungsstehende Zeit sinnvoll zu nutzen, haben wir noch einen kleinen Ausflug nach China-Town gemacht. Wobei man hier eher von einer „China-Straße“ sprechen muss. Doch wir alle haben uns gefragt, warum gibt es eigentlich kein China-Town in Deutschland? Oder ist Berlin Neu-Kölln das Turkey-Town in Deutschland?!
Nach einem super Abend essen, hier ein kleines Dankeschön an unsere Insiderin Bianca für den Tipp, haben wir uns auf den Weg zum Riesenrad gemacht. Doch, wie kannte es nur anders sein: Vor 15 Minuten hat das Riesenrad geschlossen. Leicht gefrustet haben wir uns dann ein Mini-Car, so eine Art Taxi nur billiger =), für fünf Personen bestellt. Doch leider hat auch dies nicht geklappt und es kam leider nur ein normales Taxi. Nachdem weitere 15 Minuten ins Land gegangen sind, haben wir schließlich ein normales, typisches schwarzes Taxi genommen. Gerade als wir mit dem Taxi losgefahren sind, kam auch das Mini-Car.
Am nächsten Morgen hieß es wieder „ran an die Arbeit“. Heute stand auf der Tagesordnung die Auswertung der Umfragen. Ich, teil des IT-Supportes, war nun erst einmal ohne Arbeit. Somit habe ich versucht meiner zuständigen Gruppe zu helfen, während die andere aus dem Team versucht haben zu erfahren was unsere Arbeit ist. Schließlich blieb uns nichts anderes übrig als unserem Dozent des Vertrauens eine bzw. mehrere „Hilfe“ E-Mails zu schreiben. Um diesen Tag ein wenig aufzulockern bin ich danach noch einmal mit der bekannten Gruppe nach Liverpool City gefahren um die verpasste Aktivitäten nach zu holen. Doch schon wieder war das Glück nicht auf unserer Seite und wir konnten auf Grund einer Veranstaltung nicht die Liverpool Cathedral besichtigen. Somit haben wir spontaner Weise zuerst den Radio City Tower besucht. Doch diese Idee hatten über 20 Personen aus unserem Programm.
Nach dem Turm wollten wir es noch einmal wissen und haben uns auf den Weg zur Liverpool Cathedral gemacht. Dieses Mal konnten wir diese sogar von innen besichtigen. Jedoch muss ich sagen, dass mir die katholische von gestern besser gefallen hat. Besonders störend fand ich den Shop in der Kathedrale.
Um nun noch einmal über die Dächer von Liverpool schauen zu können, haben wir uns auf den Weg zum Riesenrad gemacht. Typisch für Touristenattraktionen stand am Eingang jemand, der von uns ein Foto machen wollte, um dies später an uns zu verkaufen. Doch dankender Weise hat diese Person das Foto auch mit meiner Kamera gemacht =). Begrüßt wurden wir in der Gondel von einem „Microsoft Windows Willkommen“ Ton. Dieser hat jedoch nicht gerade für ein Sicherheitsgefühl gesorgt =).
Um den Abend würdig enden zu lassen, haben wir gewartet bis es Nacht war und die andere Hafenseite bei Nacht bestaunt. Wirklich ein sehr schöner Anblick. Da nun jeder von uns müde war, haben wir uns einfach das nächst beste Taxi genommen und sind nach Hause gefahren.
Am Dienstagmorgen war dann die letze Vorlesung angesagt. Der türkische Dozent hat erst seine Ergebnisse von der Umfrage vorgestellt und danach waren wir wieder an der Reihe. „Intercultural differences“: Zuerst mussten die Vertreter von einem Land eine Frage zum Thema „Interculutral Management“ beantworten. Danach mussten wir unsere bis vor dem Projekt herrschte Vorurteile darstellen und sagen ob sich diese bestätigt haben oder nicht. Das Vorurteil der Deutschen war meistens hart Arbeitende, pünktliche Personen. Dies wurde ganz überraschender Weise auch bestätigt =). Ein gefallenes Vorurteil über die Engländer war, dass diese ein Problem mit Alkohol haben. Die wurde anscheinend auch bestätigt. Ich frage mich da immer, haben die eher ein Problem mit Alkohol oder viel mehr ohne Alkohol =).
Nach dem alle Ihre Präsentation gehalten haben, welche übrigens spontan benotet wurde, ging es an die „final presentation“, welche den Großteil unserer Note ausmachen soll. Da wir nach einem Gespräch mit Herrn Lehnmeier wussten, was zu tun ist, waren wir guter Dinge und erstellen eine, unserer Meinung nach, gelungene PowerPoint. Wir, das „survey consultant“ Team, haben zuerst gruppenübergreifende Ergebnisse und später eine Reflektion über das ganze Projekt „Umfrage planen, durchführen & analysieren“ erstellt.
Da am nächsten Morgen der große Vortrag war, gingen am Dienstag nur sehr wenige Teilnehmer feiern. Die meisten haben sich im Gemeinschaftsraum versammelt um einfach ein wenig zu plaudern.
Die Präsentation lief fast genau so, wie wir sie uns vorgestellt haben. Nun ja, leider nur fast. Ein Gruppenteilnehmer wusste leider nicht auswendig was auf der Folie stand und hat zu dem nicht gewusst was er sagen sollte. Aber das war für uns auch nicht verwunderlich, da er es auch nicht nötig hätte mit uns zu üben. Die nachfolgende Fragerunde war sehr durchwachsen. Nicht, dass die Dozenten uns löcherten. Vielmehr ist es leider so, dass man sich mit aufgezeigten „Verbesserungspotentiale“ nicht gerade Freunde macht und so wurde dies leider von manchen falsch verstanden. Doch eine sehr angemessene Frage („Hattet ihr Probleme mit den verschiedenen Tastaturlayouts“) von unserem Kameramann, hat für ein heiteres Ende gesorgt. Anschließend gingen die Meisten von uns Fußballspielen. Ich, ein eher sportlich passiver Mensch, habe dann doch lieber die Chance genutzt noch einmal Liverpool von „innen“ zu sehen und bin so mit Bianca noch einmal in die Stadt gegangen. Zum Einen haben wir die “Danke-Bilder“ für die Dozenten ausgedruckt, zum anderen haben wir einfach nochmal die schöne Innenstadt auf uns wirken lassen.
Abends gab es dann eine kleine Abschiedsceremony auf dem Campus für uns. Nach gutem Essen, Wein und einer Urkunde ging es dann ab in einen Pub. Ach ja, wie ihr gemerkt hat, gab es noch keine Noten für uns. Diese kann man zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt im Auslandsamt erfragen. Natürlich wäre alle sehr transparent gestaltet – ist klar ;). Nach dem Pub ging es dann noch in zwei Clubs, um die letzte Stunden in Liverpool ausgiebig zu nutzen. Jedoch nicht allzu lange, da wir am nächsten Morgen mit dem ersten Bus nach Manchester fahren wollten.
Nach wenigen Stunden Schlaf und vollen Koffer ging es dann ab ins den Bus zum Manchester Flughafen. Glücklicherweise konnten wir auch schon morgens einchecken und hatten noch nicht mal Übergewicht. Dann ging es auch schon los mit dem Zug vom Flughafen in die Innenstadt. Am Bahnhof haben wir uns dann noch sehr ausgiebig mit dem mitgebrachten Lunch-Packet der Mensa gestärkt.
In Manchester angekommen sind wir zuerst mit dem Bus in die Innenstadt gefahren und dort ein wenig rumgelaufen. Nach einigen Minuten laufen waren wir an einem sehr schönen Brunnen in der Innenstadt angekommen. Ein obligatorischer Besuch der Touristeninformation ließen wir uns natürlich nicht nehmen. Zwei der drei Mädels sind dann noch ein letztes Mal shoppen gegangen, während Sandra und ich am Brunnen gechillt haben. Leider wurde unsere relaxte Stimmung durch eine SMS von Daniele unterbrochen. Das Handgepäck wurde leider nicht von der versprochenen Person mitgenommen und somit musste jemand „unschuldigem“ rumtragen werden. Also ging es ab zum Bahnhof und mit dem Zug zum Flughafen. Nun ja, leider fuhr der Zug erst mit Verspätung los. Aber das wäre ja noch o.k. gewesen. Die haben einfach den Zug „getauscht“ und so saßen wir plötzlich in dem falschen Zug. Nach dem wir unseren 4er Sitzplatz mit Tisch gegen zwei einheimische Damen (welche den Platz reserviert gehabt haben) verteidigt haben, hat uns der Schaffner mitgeteilt, dass wir falsch sind. Da es mit dem nächsten Zug nicht mehr pünktlich zum Flughafen gereicht hätte, haben wir uns noch ein letztes Mal den Luxus eines Taxis gegönnt.
Abschließend lässt sich sagen, dass es wirklich sehr schöne drei Wochen in meinem Leben waren. Ich habe viel über verschiedene Kulturen gelernt und vor allem auch real miterlebt. Diese Chance ist wirklich einmalig. In diesem Sinne auch ein Dankeschön an alle Dozenten und Teilnehmer, welche die so einzigartig gemacht haben. Ich hoffe den/die ein oder andere später, zu einem noch jetzt unbekannten Zeitpunkt wieder sehen zu können. Natürlich könnte ich jetzt hier Namen aufzuzählen doch dies wäre total sinnlos, da ich bestimmt jemand wichtiges vergessen würde =).
Natürlich kann man sich nun Fragen: wie eine faire Bewertung aussieht, wie ist es möglich ist, dass Dozenten die zum Teil nie ein Wort mit einem geredet haben uns bewerten sollen oder warum man bei der Abschlusspräsentation noch sein Namenschild tragen soll, es gab doch auch eine Note für das Verhalten während der drei Wochen und daher müsste unser Namen schließlich jedem bekannt sein. Die größte Frage, die ich mir eigentlich stelle ist: Ob die Antwort „Ich bin nicht hier um Ihre Probleme“ zu lösen wirklich die adäquate Antwort eines Dozenten auf nahezu jede Frage ist, wenn man sich weiterbilden möchte. „Wer wie was, wieso weshalb warum, wer nicht Fragt bleibt dumm“ gilt anscheinend nicht bei jedem Dozenten – Schade! Auch frage ich mich, ob ein Feedback zum Planspiel nicht den Lernerfolg deutlich erhöht hätte können.
Ich hoffe jedoch, dass dies die Dozenten auch so mitbekomme haben. Eine interne Evaluation der Studenten über die Dozenten / die Organisation / über das Projekt im allgemeinen war leider seitens des Projektes nicht vorgesehen. Dies wäre meiner Meinung nach zumindest den Zahler der Studiengebühren (welche dafür auch verwendet worden sind) schuldig gewesen.
Ein Abschlussgespräch hätte zugleich den ein oder anderen Kommentar in einem Forum ersetzen können.
Doch nun ist MaRPE 2011 schon wieder über eine Woche her. Was jetzt? Zum einen bauen wir gerade die Website www.marpe2011.eu zu einer rückblickenden Website um. Es kommen Berichte, Bilder und Videos rein. Schaut also regelmäßig vorbei, es wird sich lohnen.
Zum anderen bin ich weiter auf Suche nach verschiedenen Kulturen und befinde mich seit zwei Tage in HongKong. Eins kann ich Euch schon verraten: Der Kulturschock am ersten Tag war mit Abstand höher als im kompletten MaRPE Programm zusammen =). Dazu jedoch später mehr, die ersten Bilder gibt es unter www.kaufi.eu/gallery3/index.php/HongKong
Für alle, die eingeschlafen sind: Ihr könnt wieder aufwachen, der Roman ist vorbei.
Für alle anderen: Ich hoffe euch hat der Bericht gefallen und würde mich über Kommentare und/Fragen freuen.
Eine gute Zeit und danke für’s Lesen,
Kaufi

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Bonjour, auriez-vous 2 minutes pour répondre à un questionnaire?

Juli 4th, 2011 von kaufi

Hallo Zusammen,
nach langem Schweigen ist endlich mal wieder Zeit für einen Blogeintrag.
Die Meisten werden sich jedoch nun fragen, warum gibt es denn gerade jetzt diesen Eintrag?
Die Antwort ist jedoch nicht sehr spannend. Ich nehme gerade nur an einem ERASMUS-Programm teil. Das Programm nennt sich MaRPE2011 (www.marpe2011.eu) und heißt Marketing Research Programm in Europe in 2011. Wie man schon aus dem Namen entnehmen kann geht es um Marketing und um Europa. Wir… halt!
Wer ist eigentlich wir? Wir das sind 50 Studenten und 21 Dozenten aus acht Nationen von Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika. Genauer gesagt sind wir fünft Studenten und zwei Dozenten aus Holland, zehn Studenten plus eine beliebige Anzahl an Dozenten / Koordinatoren aus Deutschland, jeweils fünf Studenten plus zwei Dozenten aus Bulgarien und Rumänien, 11 Studenten und wieder eine beliebige Anzahl von Dozenten aus Frankreich, fünft Studenten aus England, sieben Studenten aus Amerika und leider nur zwei Studentinnen aus der Türkei. Ursprünglich wären fünft Personen aus der Türkei dabei gewesen, jedoch haben diese kein VISA bekommen, warum auch immer. Doch nun genug Zahlen. Das Ziel dieses Projektes ist neben der Vermittlung von interkulturelle Toleranz, sozialen Kompetenzen und dem Kennenlernen von vielen Studenten aus verschiedenen Nationen auch eine Studie zum Thema Kosmetik. Diese werden wir in Kooperation mit dm Drogeriemarkt und L’ORÈAL planen und durchführen.
Am Sonntag den 26. Juni 2011 ging es dann endlich los. Ich hatte die Aufgabe ungefähr 15 Personen vom Flughafen Frankfurt abzuholen. Mit einem Neunsitzer habe ich mich dann zwei Mal auf den Weg gemacht. Dies hat auch ganz gut gepasst. Jedoch bin ich dafür am Samstag nicht früh genug ins Bett gegangen, sondern ganz im Gegenteil. Durch einen Besuch von fünf Freundinnen am Samstag, welcher einen Besuch beim Uni Fest beinhaltet hat, bin ich erst um 6 Uhr ins Bett gekommen und musste somit nach 3 Stunden schon wieder aufstehen. Gegen 13 Uhr bin ich dann endlich das erste Mal wieder daheim gewesen. Jedoch habe ich mich vor dem Anblick der Wohnung gefürchtet, da wir am Abend davor schön ausgiebig vorgeglüht haben. Jedoch durfte ich mich von der tollen Freundschaft zu den Mädels überzeugen lassen. Meine Wohnung war komplett aufgeräumt, die Spülmaschine eingeräumt und eingeschalten. Darüber kann ich mich heute noch freuen!
Ohne nennenswertes Frühstück/Mittagessen bin ich schließlich das zweite Mal nach FRA gefahren. Als ich dann abends wieder in Karlsruhe ankam wurde ich dankender Weise von der Projektkoordination zum Essen eingeladen.
Am Montag hat es dann richtig angefangen: Begrüßung bei der Bürgermeisterin, Stadtführung und danach die ersten Vorlesungen – natürlich auf Englisch.
Abends sind wir Deutsche mit den Teilnehmern in die Stadt gegangen um Cocktails zu trinken. Nachdem jedoch um 1 Uhr die letzte Kneipe auch zugemacht hat, wollten die den Abend nicht so plötzlich enden lassen und so bin ich noch mit einem Kommilitone und zwei FranzosenInnen zu mir in die Wohnung gegangen. Nach weiteren x Stunden Gerede, ein paar Bier haben wir uns dann schlafen gelegt. Es haben also alle spontan bei mir geschlafen. Damit die zwei Auswärtige sich noch richtigen konnten hieß es nach wenigen Stunden im warmen Bett schon wieder aufstehen und die Gäste ab ins YouthHostel bringen. Bei Beginn des zweiten Tages haben sich schon die ersten Kulturunterschiede aufgezeigt: Zu Vorlesungsbeginn um 9 Uhr waren die Deutschen zwar nahezu vollständig vertreten, jedoch fehlten von den anderen Studenten jede Spur =). Nach weiteren Stunden Vorlesung ging es dann endlich ans Praktische. Wir müssten für vier verschiedene Themenbereiche Fragebögen entwerfen. Um 18 Uhr war dann noch ein Empfang von unserem Rektor geplant. Leider konnte ich an diesem nicht teilnehmen, da ich mich bei 35°C dann doch lieber für das Freibad mit einer Freundin entschieden habe.
Am nächsten Morgen stand dann erst einmal ein Besuch bei L’ORÈAL auf der Tagesordnung. Bei diesem wurden wir zuerst über die Firma inkl. aller Marken informiert. Gerade wir männlichen Studenten könnten hier jede Menge lernen =). Danach ging es dann zur Produktionsbesichtigung. Das war sehr spannend. Nach einem legendären Essen in der DHBW ging es dann zu dm wo wir mehrere Stundenlang eine Umfrage gemacht haben. Abends war dann eine Party angesagt. Und wo kann man besser Feiern wie im Keller von meinem alten Wohnheim? Nirgendwo =) Abgesehen von einer kaputten Glastüre und einen hoheitlichem Besuch der Polizei war es eine super Party! Was mich jedoch stark beeindruckt hat, dass am nächsten Morgen die meisten pünktlich waren. Respekt =)
Damit aber auch ein nicht so 100%ig produktiver Tag zu Ende geht, habe ich mit circa 20 Personen ein interkulturelles Essen gemacht. Es gab von einer rumänischen kalten Suppe, über Maultaschen und türkische Manti bis hin zu einer holländischen Nachspeise für jeden Gaumen das Richtige. Natürlich waren die Maultaschen ganz oben mit dabei =). Doch auch dieser Abend ging für paar wenige erst gegen drei zu Ende. In dieser Zeit habe ich mit Freunde von dem Wohnheim, wo das Kochen stattgefunden hat, drei Gästen ein weiteres Stück deutscher Kultur nahegebracht. Das legendäre Stiefeltrinken =).
Am Freitag sind wir schließlich ins Bruchsaaler Schloß gefahren. Bei gemischtem Wetter gab es Mittags ein Pick-Nick. Danach war jedoch wieder eine Vorlesung angesagt. Bei dieser hat die Dozentin auch unter Beweis gestellt, dass sie früher bei der U.S. Army war und daher wurde schlafen während der Vorlesung mit 10 Liegestützen geahndet.
Abends gab es dann ein Abschlussabend mit einem gemeinsamen Grillen in der DH.
Da dies gleichzeitig der Geburtstag von einem Teilnehmer sind wir danach noch Abends in die Disco gegangen. Somit hatte ich leider nur 15 Minuten Zeit um einem Koffer zu packen. Doch „well done“, bis jetzt habe ich nur das Ladegerät von meinem Photo vergessen.
Den Samstag haben wir zu hälfte im Bus verbracht, denn es ging ab nach Straßburg! Hier erwähnenswert ist auch, dass dies der Geburtstag von einer Teilnehmerin war.
Angekommen in Frankreich wurden wir erstmal mit einem „Welcome-Package“ von den französischen Teilnehmer empfangen. Dies war echt super süß! Hier noch einmal vielen Dank dafür.
Danach ging es dann auf die Straßen von Frankreich und es hier Umfrage durchführen. Jedoch habe ich hier sehr deutlich erfahren können, wie unhöflich die Franzosen sind, wenn sie nicht auf Französisch angesprochen werden. Daher habe ich kurzer Hand den Einleitungssatz auf Französisch gelernt. Dies ging so weit auch ganz gut, da ich die Probanden einfach den Fragebogen (welcher auf französisch war) habe selber ausfüllen lassen. Jedoch ist das System in sich zusammengebrochen, als die Personen dann versucht haben sich mit mir auf Französisch zu unterhalten. Aber mit einem „Je ne parle pas français“ konnte ich die Situation wieder klar stellen. =)
Am Sonntag ging es dann ins schöne Elsass. Dort haben wir erst einmal in Schönebourg die ehemalige Bunkeranlage betrachtet. Dies war sehr interessant und ich habe bin wieder fasziniert wie clever manche Menschen waren. Danach ging es dann zu einem Bauernhof Museum. Hier wurde gezeigt wie man früher gelebt hat. Naja ich dachte am Anfang ich bin bei Oma =). Doch es war alles sehr schön gemacht und schön es mal wieder zu sehen. Mittags gab es dann ein Picknick mit allem was man sich so vorstellen kann. Das war wirklich toll geplant. Der Abschluss war ein selbst gemachter Kirsch-Pfannkuchen und ein Besuch in einer „alten“ Schule. Hier durften wir unsere Schreibkünste an der Feder austesten. Doch leider muss ich euch enttäuschen, meine Schrift ist auch mit Schreibfeder nicht besser, eher schlimmer =).
Heute war hat und dann der ernste Alltag eingeholt und wir sind ins JUT gegangen. Dies ist die französische Partnerschule. Die Schule ist relativ weit weg von Straßburg und von außen auch nicht gerade ein Meisterwerk. Als erster Tagespunkt stand der Empfang durch den Rektor auf der Tagesordnung. Jedoch konnte dieser leider kein Englisch und so musste eine Dozentin übersetzen =). Nach dem Auswerten der Umfrage und einem guten Essen ging es dann wieder an eine Runde Vorlesungen.
Am Nachmittag habe ich dann eine E-Mail aus Deutschland bekommen, dass ich für mein China-Visum ein original Passbild benötige. Doch woher nehmen wenn nicht stehlen? Daher bin ich in ein Einkaufszentrum gegangen und hab das erste Mal in meinem Leben eine Photoautmat benutzt. Diese Dinger halten was man Ihnen nach sagt, die Bilder werden schlecht =). Doch für’s Visum muss es reichen.
Heute Abend ist dann ein wenig Karaoke in einer Karaokebar angesagt. Ich bin in der Tat schon sehr darauf gespannt und werde mich nun mal „ausgehfertig“ machen.
Viele Grüße aus dem schönen Straßburg,
Euer Kaufi

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