Ein letztes Mal Hallo aus einer der schönsten Stadt der Welt

Februar 17th, 2011 von kaufi

Die letzte Woche hat ganz normal angefangen. Wie Euch schon im letzten Eintrag berichtete war letze Woche ein großes Ereignis – die „State-of-the-nation address“. Dies ist ein Ansprache u.a. von dem aktuellen Premierminister Jacob Zuma über die Situation der Landes. Ein Abend vor der offiziellen Teil war natürlich eine Eröffnungsfeier, nur für geladene Gäste und eingeladen vom Bürgermeister der Stadt Kapstadt – welcher ein Freund von meinem Boss ist. Daher war mein Boss auch eingeladen und hat mich gleich mal mitgenommen. Nach einem entspannend Tag hat mich mein Boss um 4pm abgeholt. Natürlich war auch ein Dresscode angesagt und so hat mein mühevoller mitgeschleppter Anzug endlich mal Verwendung bekommen. Da wir aber – für Südafrikaner sehr untypisch –  eine Stunde zu früh waren sind wir noch in die Stadt gegangen und haben in einem Café gearbeitet. Danach sind wir zurück zum Greenpoint Park gegangen wo die Eröffnungsfeier stattgefunden hat. Da der richtige Eingang ca. 100m nach dem Gate erst ist, standen Golf-Caddys bereit welche uns zum Eingang gebracht haben. Dort musste man schließlich durch einen Metalldetektor durchlaufen um zum Major of CapeTownFestzelt zu kommen. Auf dem Weg war ein roter Teppich ausgelegt und es standen überfall Fotografen. Kurz nach dem Eingang gab es einen Sekt-/Cocktailempfang. Hier gab es Fruchtcocktails und Champanger. Zur Einstimmung hat eine scottische Band gespielt. Vor dem Zelt hat der Bürgermeister von Kapstadt schließlich alle Gäste persönlich Begrüßt und die Hand gegeben. Kurz darauf hat dieser den Abend offiziell mit einer kleinen Rede über die Situation von Kapstadt, der Provinz WesternCape und Südafrika in den letzten Monaten eröffnet. Gleichzeit wurde auch der reichhaltige Buffet eröffnet. Eigentlich waren es mehrere Buffets. Eins nur für Starter (kalte Pizza, Spieße, ..), eins für warme Speißen (Miesmuscheln, Hühnchen, Reis, …) und natürlich ein Buffet für den kleinen Hunger zwischen durch mit verschiedene Lachssorten und Brot/Cracker.

Stadium CT @ nightNach der Eröffnungsrede hat auch gleich das Entertainmentprogramm angefangen. Dies war u.a. ein Gospelchor einer Kirchengemeinde, eine afrikanische Tanzgruppe und ein bekannten südafrikanischer Solokünstler. Eine kleine Hörprobe findet ihr im angehängten YouTube Video.
Natürlich gab es auch eine Bar welche mit Säfte, Wasser, Bier und Spirituosen ausgestattet war.

Gegen 12pm war schließlich das Programm zu Ende und mein Chef hat mich wieder nach Hause gebracht.

Mein Wochenende war auch schön! Am Freitagabend ging ich mit einer Mitbewohnerin in die Stadt um ein wenig zu feiern, da sie am Samstag ausgezogen ist. Am Samstag habe ich mich mit meinem Mitbewohner auf dem Weg gemacht um den Devil’s Peak zu erklettern. Wie wir leider im Nachhinein erfahren haben, ist dies die schwierigste Wanderung die man hier so machen kann. Hinzu kommt noch, dass man von zwei Punkten aus starten kann. Natürlich habe wir auf Grund von unserer Unwissenheit den Punkt genommen der weiter unten am Berg ist. So sind wir über drei Stunden gelaufen um die Spitze des Berges zu sehen. Richtig, wir haben Sie bis dahin nur gesehen. Als wir vermutet haben wir wären oben, haben wir das eigentliche Ziel gesehen. So sind wir eine weitere Stunde gewandert. Wobei es weniger ein wandern wie ein klettern war. Es gab keinen richtigen Wanderweg, sondern man sah dass Menschen davor hier gelaufen sind und hoffte der Weg führt zum Ziel =). Der Boden war leider auch mehr lose Steine wie ein befestigter Untergrund, doch mit vollem Einsatz sind wir einige Stunden später wieder heile am Auto angekommen. Gott war ich froh dass es endlich vorbei war =). Abends bin ich mit Niels dann in die Stadt gegangen und habe eine Freundin von der Safari getroffen. Wir waren zusammen mit Ihrer Schwester und ein paar Freunden mexikanisch Essen, das war lecker. Am nächsten Tag habe ich erstmal bis um 11 Uhr geschlafen. Eigentlich wollte ich mich mit den Freunden von dem Abend davor um halb 1 bei den Mzolis treffen. Dies ist so eine Art „Restaurant“ in einem Township. Man kauft da für alle zusammen Fleisch, welches dann wenige Stunden später einfach in einer Schüssel serviert wird. Besteck usw. gibt es nicht. Das Bier kauft man sich in der Kneipe gegenüber und eine 750ml Flasche Bier kostet ca. 10 Rand (1 Euro). Nun ja, leider war ich eine Stunde zu spät und hatte schon ein schlechtes Gewissen. Jetzt aber die gute Nachricht, die anderen waren noch 10 Minuten später. Das finde ich so toll an den Südafrikaner, ich bin da nie zu spät. Der Tag war für mich vergleichbar wie ein Tag am 1. Mai. Das einzige Getränk an diesem Tag ist Bier und immer eine super Stimmung. Sobald ich daheim bin, lade ich für Euch ein Video hoch. Abends ging es dann mit denen zum Abschluss noch kurz Pizza essen.
Daheim angekommen, konnte ich dann gleich mal in meinem fast nüchternen Zustand unseren neuen Hausbewohner begrüßen. Da dieser jedoch erst am Mittwoch angefangen hat zu Arbeiten habe ich ihn gleich mal für Montag eingeladen.

Denn am Montag ging es zum Cape Agulhas. Dies ist der südlichste Punkt von Südafrika und somit auch die offizielle Grenze vom Indischen und Atlantischer Ozean. Da dies leider nicht gerade um die Ecke ist musste ich jemand organisieren der uns da hin bringt. Was liegt da näher wie mein Boss?! So haben wir einfach einen kleinen Betriebsausflug zum Cape gemacht. Um die ganze Sache zu beschleunigen durfte ich auch seinen geliebten Mercedes fahren. Das war mal wieder echt schön Auto zu fahren.

Am Dienstagabend habe ich dann einer Podiumsdiskussion zugehört welche die „State-of-the-nation address“ reflektiert. Hier waren Politiker der ANC und der DA vertreten, so wie ein Vertreter der Presse und der NPO (Non-Profit-Organisation) welche dies Veranstaltet hat. Leider hat diese wie üblich zu spät begonnen =). Nach einer recht interessanten Diskussion habe ich dort eine Frau wieder getroffen welche ich am Freitag davor in der Disco kennengelernt habe. Das lustige ist, sie kommt aus Hamburg. Typisch für Südafrika wurde danach auch wieder Snacks serviert. Aber meine Definition von „Snacks“ trifft dort leider nicht zu. Es gab Würstchen, Nachos, Fleischbällchen, Scampies,  Fruchtspiese usw =). Gegen neun Uhr wurde ich dann von meinem Mitbewohner Niels dankenderweise abgeholt, da um diese Zeit nichts mehr mit den öffentlichen Verkehrsmitten geht.

Nachdem mein Boss privat derzeit eine schwierige Situation hat musste ich am nächsten Tag nicht arbeiten. Dafür bin ich in die Stadt gegangen um die letzten Tage noch zu genießen und die letze Geschenke einzukaufen. Abends haben wir dann unsere ehemalige Mitbewohnerin Helena vom Flughafen abgeholt. Von dort aus ging es direkt in das Restaurant „Mama Africa“. Wie der Name schon sagt, ist dies ist ein sehr leckeres afrikanisches Restaurant. Ich habe dort eine gemixte Grillplatte gegessen. So hatte ich Krokodil-, Springbock-, Strauß- und Kudufleisch. Nach einer ausführlichen Geschmacksprobe kann ich Euch sagen dass Springbock echt das beste Fleisch der Platte war. Es aber nun hier zu beschreiben bekomme ich leider nicht hin – probiert es einfach mal =). Danach sind wir dann noch ein wenig Feiern gegangen.

Heute hat mir mein Boss leider wieder abgesagt, so habe ich mich wieder umgezogen um mit dem neuen Mitbewohner und zwei Mädles in die Stadt zu gehen. Nach einem gemeinsamen Essen im „Eastern Food Bazar“ habe ich mich auf den Weg zur Staatsgallerie gemacht. Leider waren hier fast nur Fotos und keine Gemälde So habe ich diese Flux wieder verlassen um mich zum anderen Ende der Stadt zu begeben. Ein letztes Mal wollte ich die V&A Waterfront sehen. Danach habe ich auch ein wenig das WM Stadion angeschaut. Rein konnte ich leider nicht, da morgen U2 hier ein Konzert gibt. Da ich aber in die Sicherheitszone kam (die hat das nicht wirklich gestört) konnte ich ein Blick in das Innere des Stadions und der Bühne werfen.  Danach bin ich zum GreenPoint Park gegangen. Dies ist das gleiche Gelände wo auch die Eröffnungsfeier letzte Woche war. Das ist echt super schön angelegt und hat das Ziel dass die Stadtmenschen nicht die Natur und die Herkunft der Nahrungsmittel vergessen. So gibt es z.B. eine kleine Installation wo darstellt was passiert wenn man Öl ins Wasser kippt. So etwas sollte man in deutschen Großstädten auch haben – dann wüsste auch jeder dass die Kuh nicht lila ist xD
Als ich dann Abends daheim war habe ich mich auch schon ans Kofferpacken gemacht. 🙁 Dies war echt ein sehr trauriger Moment. Zum einen weil ich hier echt eine super schöne Zeit hatte und zum anderen weil ich echt kein Platz mehr im Koffer hatte. Sollte ich als nun für jemand ein Geschenk vergessen haben – ich hatte echt kein Platz mehr – sorry =)

Ja morgen ist dann auch leider schon mein letzter Arbeitstag und auch letzter Abend hier. Das ist für mich echt nicht vorstellbar zu Euch ins Kalte zurück zu kommen! Natürlich kann man nicht still und heimlich gehen, so wird morgen Abend noch einmal richtig gegrillt. Abends gehe ich noch kurz auf die Longstreet feiern bevor es dann am SA morgen um 8 Uhr heißt: Tschüss an alle! Um 10:20 Uhr hebt dann auch schon mein Flieger ab.

Für alle interessierten: Bei „Weit weg – aber doch erreichbar“ findet Ihr ab jetzt auch die Flugdaten zu meinem Heimflug. Ich hoffe mal dass ich den Flug nicht verschlafe und dass ich kein Übergepäck habe. Leider ist das dieses Mal nicht so eindeutig. Nun ja ich halte Euch auf dem Laufenden!

Wie ihr nun sehen könnt, habe ich und werde ich meine letzte Tag bestmöglich nutzen.
Die Bildergalerie habe ich auch ein wenig aufgefüllt – ein Blick lohnt sich wie immer 😉

Habt noch einen schönen Abend,
Liebe Grüße

Kaufi

Geschrieben in Allgemein | Keine Kommentare »

Einen Kommentar abgeben

Bitte beachte: Die Kommentare werden moderiert. Dies kann zu Verzögerungen bei Deinem Kommentar führen. Es besteht kein Grund den Kommentar erneut abzuschicken.